Der Palas (I)
Die Ruine des hohen Palas ist für den Besucher von besonderem Reiz. Sie ist noch recht gut erhalten. Der beschränkte Innenraum von 6,50 x 8,00 m im Grundriß, erforderte den Bau eines Wohnturms. Seine Wände sind aus Granitbruchsteinen gebaut und in ihrer Ausführung mit etwa 2 m Stärke massiv, da er zur Verteidigung bestimmt war. Er ragt auch heute noch 16 m in die Höhe. An der Ruine lassen sich noch fünf Geschosse unterscheiden. Ihre Absätze sind durch Kargsteine für die Balken angedeutet. Der unterste, niedrige Raum besitzt in den starken Außenmauern einfache Luftschlitze mit 10 x 60 cm Ausmaß und diente als Keller. Von dem bereits erwähnten kleinen Burghof führte eine Freitreppe in das Erdgeschoß. In diesem befinden sich zwei Schießscharten gegen den Graben und drei weiter gegen den inneren Zwinger. Sie dienten sowohl als Armbrustscharten als auch zur Verwendung mit Handfeuerwaffen, da in ihren Leibungen noch die Löcher für die Auflagerklötze zu sehen sind.Das Stockwerk über dem Erdgeschoß diente als Wohnung. Dafü sprechen die großen Rundbogenfenster von 1,5 x 1,05 m Ausmaß. Desweiteren befinden sich dort noch Anzeichen für einen Kamin, sodaß sich hier wohl auch die Küche befand. Das nächste Stockwerk bestand nur aus einem einzigen Raum, dem Rittersaal. Über ihm befand sich ein weiterer Wohnstock. Darüber fand unter dem steilen Satteldach noch ein Speicher- und Bodenraum Platz. Der Bergfried und der Palas wurden im romanischen Baustil in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Weitere Wohnräume befanden sich in den oberen Stockwerken im Wirtschaftsgebäude.